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Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
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Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
Papierkrieg
Oberschule # 17. April # Lio Tachibana & Nobu Hyaku
NobuHyaku
Heute war wieder einer dieser Tage, an dem es nicht sonderlich viel zu tun gab. Die anderen Frauen im Sekretariat - Haruka und Mizuki - kümmerten sich um die Instandhaltung der Akten und die Verwaltung anfallender Formalitäten, während die junge Hyaku durch die Flure schlich und sich auf den Weg zum Kopierer machte. Anmeldungen für das kommende Schuljahr, Änderungen in den Schulakten oder Briefe, die an die Eltern der Schulkinder geschickt werden sollten und irgendwelche Notizen, die sie nicht entziffern konnte, sollten allesamt kopiert werden. Es war beinahe täglich dasselbe und der Papierstapel wurde nicht kleiner. Aber sie hatte sich diesen Job ausgesucht, der Türkisschopf hätte ja auch etwas anderes arbeiten oder auch eine andere Ausbildung anfangen können – zumindest, wenn sie wusste, was sie denn anderes tun sollte. Fitnesstrainerin, ging es ihr durch den Kopf, doch die Nachfrage schien nicht sonderlich hoch. In Deutschland hätte sie damit erfolgreich werden können, aber sie wollte ja unbedingt zurück zu ihren Wurzeln und weg von all den schlechten Erinnerungen. Auch der Abstand zu ihrem Vater und dessen neuer Familie tat ihr ganz gut, obgleich sie schlecht beurteilen konnte, ob sie den Abstand zu dessen neuer Frau und deren Kindern überhaupt nötig gehabt hätte, sie kannte sie schließlich nicht. Andererseits hatte sie wenig Interesse daran, die neue Frau im Leben ihres Vaters kennenzulernen. Sie war sich nicht sicher, ob sie sie überhaupt mögen könnte und um die Gefahr zu vermeiden, sie förmlich zu hassen, wollte sie sie lieber gar nicht erst sehen.
Mit einem Stapel an Dokumenten und wichtigen Akten vor der Brust geklemmt, einem Becher mit heißem Zitronentee in der einen und einem Tacker in der anderen Hand, ging sie gerade den Flur entlang, der an einigen Klassenräumen vorbeiführte. Es war so still hier, dass man glauben konnte, in den Räumen hielt sich niemand auf, bis auf Lehrkräfte, die an den Tafeln standen und gerade mit Kreide auf eben jenen schrieben oder der Klasse etwas erklärten. Nobu war ein wenig froh, dass sie das hinter sich hatte und vor allem, dass sie in Deutschland ein anderes Bildungssystem genossen hatte, welches ihrer Erfahrung nach weitaus lockerer als das japanische war, wenn auch in anderer Hinsicht strenger. Wäre sie je in eine japanische Schule gegangen, wäre ihr dieser Vergleich leichter gefallen, so konnte sie nur von außen beobachten und in der Verwaltung ein wenig hinter die Kulissen blicken. Ihr war es ganz recht so und bisher hatte sich all das nicht als Nachteil erwiesen.
Die junge Frau schwelgte ein wenig in Gedanken, hier hatte sie viel Zeit zum Nachdenken und Träumen, insbesondere weil die beiden älteren Arbeitskolleginnen lieber vieles selber taten, als es dem jungen Grünschnabel zu überlassen. Sie mochte es nicht sonderlich, wenn man sie unterschätzte, andererseits bestand so nicht die Gefahr, dass man ihre Fähigkeiten überschätzte und so unter Druck setzte. Zudem hatte sie so einige Freiheiten, die sich andere in diesem Job sicher nicht leisten konnten. Sie bekam das gleiche Gehalt wie die beiden Tratschtanten und während die von Akten und fragenden Schülern begraben wurden, konnte Nobu sich die Beine in den Fluren vertreten, frische Luft schnuppern oder sich im Kopierraum auf einen Plausch mit einer Lehrkraft einlassen.
Sie blieb stehen. War da noch jemand oder bildete sie sich das nur ein? Nach wenigen Sekunden, ohne sich jedoch umgesehen zu haben, setzte sie wieder einen Fuß vor den anderen und steuerte gen Treppe, um die Ebene zu wechseln. Natürlich ist da jemand, sagte ihre innere Stimme. Lediglich dünne Wände trennten sie von zahlreichen Menschen, vermutlich war genau das die Anwesenheit, die sie in dem Moment im Rücken spürte.
Mit einem Stapel an Dokumenten und wichtigen Akten vor der Brust geklemmt, einem Becher mit heißem Zitronentee in der einen und einem Tacker in der anderen Hand, ging sie gerade den Flur entlang, der an einigen Klassenräumen vorbeiführte. Es war so still hier, dass man glauben konnte, in den Räumen hielt sich niemand auf, bis auf Lehrkräfte, die an den Tafeln standen und gerade mit Kreide auf eben jenen schrieben oder der Klasse etwas erklärten. Nobu war ein wenig froh, dass sie das hinter sich hatte und vor allem, dass sie in Deutschland ein anderes Bildungssystem genossen hatte, welches ihrer Erfahrung nach weitaus lockerer als das japanische war, wenn auch in anderer Hinsicht strenger. Wäre sie je in eine japanische Schule gegangen, wäre ihr dieser Vergleich leichter gefallen, so konnte sie nur von außen beobachten und in der Verwaltung ein wenig hinter die Kulissen blicken. Ihr war es ganz recht so und bisher hatte sich all das nicht als Nachteil erwiesen.
Die junge Frau schwelgte ein wenig in Gedanken, hier hatte sie viel Zeit zum Nachdenken und Träumen, insbesondere weil die beiden älteren Arbeitskolleginnen lieber vieles selber taten, als es dem jungen Grünschnabel zu überlassen. Sie mochte es nicht sonderlich, wenn man sie unterschätzte, andererseits bestand so nicht die Gefahr, dass man ihre Fähigkeiten überschätzte und so unter Druck setzte. Zudem hatte sie so einige Freiheiten, die sich andere in diesem Job sicher nicht leisten konnten. Sie bekam das gleiche Gehalt wie die beiden Tratschtanten und während die von Akten und fragenden Schülern begraben wurden, konnte Nobu sich die Beine in den Fluren vertreten, frische Luft schnuppern oder sich im Kopierraum auf einen Plausch mit einer Lehrkraft einlassen.
Sie blieb stehen. War da noch jemand oder bildete sie sich das nur ein? Nach wenigen Sekunden, ohne sich jedoch umgesehen zu haben, setzte sie wieder einen Fuß vor den anderen und steuerte gen Treppe, um die Ebene zu wechseln. Natürlich ist da jemand, sagte ihre innere Stimme. Lediglich dünne Wände trennten sie von zahlreichen Menschen, vermutlich war genau das die Anwesenheit, die sie in dem Moment im Rücken spürte.
Zuletzt von Nobu Hyaku am Di Dez 19, 2017 3:16 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Gast
Re: Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
I
hre Mitschüler redeten viel, sobald es Neuigkeiten gab, was wohl eher daran lag, dass sie nichts besseres zutun hatten. Ja, das Leben eines Schülers war relativ eintönig und all die Jugendlichen erhofften sich ein aufregendes Leben in Zukunft führen zu können. Schule war eine grausame Wahl, langweilig einfach nur langweilig. Themen die man im späteren Leben gebrauchen konnte, musste man sich selbst einverleiben. Bis heute hatte die 17-jährige immer noch nicht begriffen, wie man einen formellen Brief schreiben sollte. Zumal es sie auch plagte, dass sie noch ein Schreiben anfertigen musste, aufgrunddessen dass ihre Eltern die Schnapsidee mit dem Laminat auslegen überfallen hatte. Als hätten sie es nicht schon früher machen können, wollten sie jetzt dies ausgerechnet jetzt AN EINEM DEZEMBER tun inmitten eines der kältesten WINTERJAHRE die sie kannte!!! Wo Lio eigentlich ihre Winterruhe brauchte. Sie hatte gerade ihren Kopf auf den Tisch gelegt, als plötzlich ein unglaublich stechender Schmerz sie am Kopf erwischte. Sie wurde vom Lehrer mit Kreide abgeworfen aufgrund ihrer Unachtsamkeit. Mit schmerzverzerrter Miene stierte sie ihren Lehrer nun an, der sie zu Grund und Boden anmeckerte. Schickte sie anschließend sogar vor der Tür. Eine typische Strafe, die ihr zuteil wurde in ihrem Schulleben als ob dies nicht ausreichte, brummte er ihr den Klassenraum reinigen nach dem Unterricht. Etwas Gedankenverloren stand die Schülerin nun da, den Blick auf das Fenster gerichtet als plötzlich ein fremdes Gesicht an ihr vorbei huschte. Sie sah relativ jung aus und trug keine Schuluniform?! Vielleicht irrte die 17-jährige sich, die sich nochmal sicherheitshalber die Augen rieb, um nochmal zu blinzeln. Vielleicht war es das Mädchen, worüber einige aus ihrer Klasse gesprochen hatten! Sie wirkte durchaus sonderbar und es war nachvollziehbar, warum sie neugierige Blicke auf sich zog. Sie besaß etwas exotisches, nichts im Vergleich zu den üblichen Mädchen, die sie in der Schule kannte. Nun spielte die Jugendliche mit dem Gedanken, sollte sie den Platz verlassen und ihr folgen? Es war pure Neugierde, die sie dazu trieb... Andererseits stand die Braunhaarige im Konflikt, dass sie sich noch mehr ärger einfangen könnte. Spielte das noch eine Rolle, wenn sie so oder so bereits jemand war, der als Zielscheibe ihres Klassenlehrers diente? Er mochte sie nicht sonderlich, welches sie ziemlich entmutigte und auch traurig stimmte. Selbst mit ihrer enormen Leistungsverbesserung, schaffte sie nicht ihm näher zu kommen, wie sie es sich eigentlich erhofft hatte. Vielleicht war es doch besser, es sein zu lassen...
Mit dem Entschluss verließ sie ihren aufgeforderten Platz vor der Klassentür und folgte der mysteriösen jungen Frau. Vielleicht war es einfach nur ein Impuls gewesen oder ein kindlicher Glaube, dass sie etwas an ihrer jetzigen Situation ändern konnte, wenn sie dieses mal nicht auf sein Wort hörte. Sich von den Ketten lösen konnte, um ihn los zulassen. Die Frau wirkte unabhängig anders als sie, die an etwas gebunden war. Sie hatte gerade die Treppe überquerte, worauf Lio sich hinter dem Geländer verschanzte. Sie fühlte sich wie in einer Mystery Serie! Der Moment wo der Nebencharakter gerade versuchte etwas aufzudecken. In ihrem Kopf malte sie sich aus, wie sie herausfinden würde, dass vielleicht Leichen unter der Schule versteckt wurden von der Frau. Oder dass sie vielleicht ein Special Agent war, welche Undercover in der Schule arbeitete, um jemanden wichtigen zu bespitzeln. Verrückte Szenerien... Und doch genug, um dem grauen Alltag von ihr minimalistisch Farbe zu verleihen... Ihr Gedankengang wurde abrupt abgebrochen als sie einen stechenden Blick über sich bemerkte.
Zuletzt von Lio Tachibana am So Dez 31, 2017 5:53 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast
Re: Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
NobuHyaku
Sie nahm die Treppe nach unten. Ihr Tee schwappte dabei heftig hin und her, ohne jedoch überzuschwappen und damit die helle Treppe zu bekleckern. Ihre offenen, langen Haare schwangen ebenso im Rhythmus von links nach rechts und bei jeder Treppenstufe auf und ab. Das einzige, was in dem Moment wenig Bewegung zeigte, war ihre Kleidung, bestehend aus einer weißen Bluse mit gräulichem Rand sowie einer schwarzen Stoffhose, die etwas enger anlag, allerdings zu den Füßen hin gerafft war. An ihren Füßen – sie fand sie nicht schön, sie mochte Füße allgemein nicht – befanden sich zwei ebenso schwarze, geschnürte Halbschuhe. Eigentlich trug sie gerne Absätze, gerne auch hohe, nur fühlte sie sich zunehmend unwohl damit, wenn sie nicht nur mit ihrer bloßen Größe im Durchschnitt der männlichen Bürger Japans lag, sondern diese mit Highheels auch noch überschritt. In Deutschland war es, zumindest regional, ganz anders.
Nobu fühlte sich nach wie vor beobachtet, sogar ein wenig verfolgt, auch wenn sie sich nicht umsehen wollte. Die junge Frau fühlte sich blöd dabei, wenn sie sich umsah und dann tatsächlich jemanden hinter sich bemerken sollte, der sie für paranoid hielt. Nein, sie ließ es lieber und hielt dieses komische Gefühl aus. In einer Schule kam es wohl selten vor, dass jemand gefährliches sie verfolgte, so mochte es wohl höchstens eine Lehrkraft oder ein Schüler sein, der durch den Flur schritt, um die Toiletten aufzusuchen, neue Kreide zu holen oder, genau wie sie, zum Kopierraum zu schlendern. Nichts was verboten war und erst recht nichts, was eine Gefahr für sie darstellte. Und doch war es eigenartig.
Als sie unten angelangt war, blieb sie wieder stehen, um zu horchen. Nichts. Nichts bis auf das Geräusch von Kreide auf Tafeln, von Stiften, die auf Blättern kritzelten, autoritäre Stimmen, die etwas erklärten oder ihrem eigenen Herzschlag und Atem. Dann war da wohl niemand. Nobu ging weiter.
Nur noch zwei Türen und sie war beim Kopierraum angelangt, dessen Tür sie mit dem Fuß aufstoßen wollte. Es war Gewohnheit, wenn man die Hände voll hatte, die Räume mit dem Fuß aufzustoßen oder etwas bei Seite zu schieben. Meistens zeigte es auch Erfolge, nur heute nicht. Offenbar war heute noch niemand in dem Kopierraum gewesen, denn selbst als sie die Türklinge etwas umständlich mit der Hand, die auch den Tee hielt, herunterdrücken wollte, ließ sich die Tür nicht öffnen. Habe ich den Schlüssel dabei?, fragte sie sich und hielt einen Moment inne. Die Langhaarige überlegte, wo sie den Schlüssel hatte. In einer ihrer Hosentaschen? Zwischen all den Akten? Vielleicht sogar schon in ihrer Hand? Die junge Hyaku klemmte sich den Tacker zwischen die vollen Lippen, versuchte all die Dokumente unter den rechten Arm zu klemmen, um die Linke frei zu haben. Gewissermaßen gelang es ihr, auch wenn all das Papier allmählich zu verrutschen begann. Kuso!, fluchte sie innerlich und griff rasch mit der Linken erst in die eine, dann in die andere Hosentasche, um letztlich einen Schlüsselbund mit zahlreichen Schlüsseln hervorzuholen. Umständlich, aber erfolgreich friemelte sie den passenden Schlüssel hervor, schob ihn in das Schloss und öffnete den Kopierraum. Den Schlüsselbund ließ sie kurz darauf wieder in ihrer Hosentasche verschwinden und rasch klemmte sie den Papierstapel wieder vor ihre Brust, um ein gänzliches Herunterfallen zu verhindern. Auch hier erfolgreich. Heute hatte sie offenbar einen Lauf.
Im Kopierraum selbst ließ sie den Stapel auf den Tisch, etwas zu kraftvoll, klatschen, stellte sowohl Tee als auch Tacker ab.
Nobu fühlte sich nach wie vor beobachtet, sogar ein wenig verfolgt, auch wenn sie sich nicht umsehen wollte. Die junge Frau fühlte sich blöd dabei, wenn sie sich umsah und dann tatsächlich jemanden hinter sich bemerken sollte, der sie für paranoid hielt. Nein, sie ließ es lieber und hielt dieses komische Gefühl aus. In einer Schule kam es wohl selten vor, dass jemand gefährliches sie verfolgte, so mochte es wohl höchstens eine Lehrkraft oder ein Schüler sein, der durch den Flur schritt, um die Toiletten aufzusuchen, neue Kreide zu holen oder, genau wie sie, zum Kopierraum zu schlendern. Nichts was verboten war und erst recht nichts, was eine Gefahr für sie darstellte. Und doch war es eigenartig.
Als sie unten angelangt war, blieb sie wieder stehen, um zu horchen. Nichts. Nichts bis auf das Geräusch von Kreide auf Tafeln, von Stiften, die auf Blättern kritzelten, autoritäre Stimmen, die etwas erklärten oder ihrem eigenen Herzschlag und Atem. Dann war da wohl niemand. Nobu ging weiter.
Nur noch zwei Türen und sie war beim Kopierraum angelangt, dessen Tür sie mit dem Fuß aufstoßen wollte. Es war Gewohnheit, wenn man die Hände voll hatte, die Räume mit dem Fuß aufzustoßen oder etwas bei Seite zu schieben. Meistens zeigte es auch Erfolge, nur heute nicht. Offenbar war heute noch niemand in dem Kopierraum gewesen, denn selbst als sie die Türklinge etwas umständlich mit der Hand, die auch den Tee hielt, herunterdrücken wollte, ließ sich die Tür nicht öffnen. Habe ich den Schlüssel dabei?, fragte sie sich und hielt einen Moment inne. Die Langhaarige überlegte, wo sie den Schlüssel hatte. In einer ihrer Hosentaschen? Zwischen all den Akten? Vielleicht sogar schon in ihrer Hand? Die junge Hyaku klemmte sich den Tacker zwischen die vollen Lippen, versuchte all die Dokumente unter den rechten Arm zu klemmen, um die Linke frei zu haben. Gewissermaßen gelang es ihr, auch wenn all das Papier allmählich zu verrutschen begann. Kuso!, fluchte sie innerlich und griff rasch mit der Linken erst in die eine, dann in die andere Hosentasche, um letztlich einen Schlüsselbund mit zahlreichen Schlüsseln hervorzuholen. Umständlich, aber erfolgreich friemelte sie den passenden Schlüssel hervor, schob ihn in das Schloss und öffnete den Kopierraum. Den Schlüsselbund ließ sie kurz darauf wieder in ihrer Hosentasche verschwinden und rasch klemmte sie den Papierstapel wieder vor ihre Brust, um ein gänzliches Herunterfallen zu verhindern. Auch hier erfolgreich. Heute hatte sie offenbar einen Lauf.
Im Kopierraum selbst ließ sie den Stapel auf den Tisch, etwas zu kraftvoll, klatschen, stellte sowohl Tee als auch Tacker ab.
Zuletzt von Nobu Hyaku am Di Dez 19, 2017 3:17 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Gast
Re: Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
"W
as machst du hinter dem Treppengeländer?", hakte eine Freundin von der Parallelklasse nach, die Lio mit einer gehobener Braue betrachtete. "Ich stelle jemanden nach!" Eine Antwort, die sie gab ohne sich groß darüber edanken zu machen. Doch die Antwort ließ ihre Gesprächspartnerin, nicht schlecht schauen ließ. Diese zog interessiert die Brauen hoch. "nachstellen aha..." Die Braunhaarige stand schnell auf als sie beobachtete, wie ihr Ziel hinter einer Ecke verschwand. Sie war unglaublich schnell mit ihren Beinen, womit es schwer war mit ihr mitzuhalten. Zum Abschiend winkte Lio ihrer Freundin schnell zu, die lachend der Braunhaarigen zurück winkte und ihr viel Glück wünschte. "Wie kann man nur so schnell sein, was ist sie?" , schoss es Lio durch den Kopf, die durch die Geschwindigkeit fast sogar die Treppe heruntergepoltert wäre. Hach ja, sie vermisste die Zeit, wo sie sich sportlich beteiligte und gar gefragt wurde, ob sie gerne beim Leichtathletik teilnehmen würde. Doch dies lag bereits sechs Jahre zurück! Obwohl sie gerade mal siebzehn war, gab es schon häufig Momente, indem sie sich gewünscht hätte, die Zeit zurückzudrehen. Nicht dass sie unzufrieden war... Im Gegenteil tatsächlich genoss sie eine wirklich schöne Kindheit und wuchs unter normalen Familienumständen auf. Die Braunhaarige blieb kurz stehen, worauf sich ihre Augen weiteten. Natürlich... Ein Spätzünder wie eh und je, erst beim nährenden Betrachten des Seitenprofils der Frau, erkannte Lio sie wieder. Wie lange lag die letzte Familienfeier nun zurück? Zu der Zeit kam Lio gerade in die Mittelschule, ein Alter wo sie noch nicht ganz trocken hinter den Ohren war. Das exotische Gesicht... Sie hatte sich gewundert, wie es dazu kam, dass Leute andere Gesichtsformen besaßen? Wenn sie sich nicht recht entsinnte, lag es an der Deutschen Gene. Zumindest hatte dies ihr Vater so erklärt... Das letzte Stückchen Erinnerung, welches ihr noch hängen geblieben ist. Die Familienfeier fand immer an heilig Abende statt, während die meisten Eltern ihr befremdlich waren, fanden die Kinder genauso schnell Anschluss, wie die Eltern untereinander. Die Feier brachte nicht nur Familienmitglieder zusammen sondern auch Freunde. Sie liebte diese Feiern, dadurch dass es den Kindern ermöglichte miteinander zu spielen ohne dass die Eltern zwischen funkten. Sie waren viel zu sehr mit sich und ihren Freunden in den Feiern beschäftigt! Übergaben deren Verantwortung, den älteren Kindern, die mit den Jüngeren ihre Zeit verbrachten und sie zurecht wiesen. Womit es viel angenehmer war. In eines dieser Feste hatte sie ein Mädchen kennengelernt, mit auffällig türkisen Haaren und einem exotischem Antlitz, welches sie von den anderen deutlich unterschied. Das Kind gehörte mitunter zu denen, die auf die Jüngeren aufgepasst hatten. Ihre Augen waren bestimmt und man konnte anhand ihres Wesens sagen, dass sie sich um eine ruhige Persönlichkeit handeln musste. Sie hatte Lio zu der Zeit davon abgehalten auf den hohen Baum hochzuklettern, als ihr Ball da hängen geblieben war. Stattdessen kletterte diese selbst den Baum hoch, um den ihr wieder zu bringen. "Die Heldin..." Sie hatte sie nach diesem Vorfall als Heldin abgestempelt. Worauf die Fremde auch reagierte, sobald Lio sie danach rief. Lio hatte dabei außer Acht gelassen, sie nach ihrem richtigen Namen zu fragen. Das waren noch Zeiten... Doch im Vergleich zu der alten Erinnerung, wirkte die Frau viel kühler und gefasster. Unnahbar? Zumindest kam es Lio so vor, die nun inzwischen vor der verschlossenen Tür stehen geblieben war und diese anstarrte. Gesichter konnte sie sich leicht merken und wieder erkennen. Hingegen Zahlen und Formeln ihr ein Rätsel blieben. Ob sie sich noch an Lio erinnern konnte? Lio hatte sich nicht groß verändert, abgesehen davon dass sie an Größe gewonnen hatte und etwas erwachsenere sowie weibliche Züge besaß. Doch blieb sie unauffällig... Sie hob ihre Hand, bereit um anzuklopfen, doch irgendwas hielt sie davon ab, weshalb sie erst mal in der Position verhaaren blieb. "Sie wird mich bestimmt nicht wieder erkennen..." Bevor sie sich versah, schlug die Tür schlagartig auf, wo sich die Frau aufgehalten hatte. Ein dumpfes Knallen, rüttelte den Kopf der Braunhaarigen, die anstatt zurück, einen Schritt bei dem Geschehen vorgemacht hatte und somit die Tür gegen den Kopf bekam. Eine unglaublich schmerzvolle Erfahrung, die sie wohl ab jetzt ihr ganzes Leben verfolgen würde...
Zuletzt von Lio Tachibana am So Dez 31, 2017 5:53 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast
Re: Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
NobuHyaku
Der Kopierraum war kein sonderlich spektakulärer Raum. Ein paar Tische, zwei Kopierer, die beide vielerlei verschiedene Formate kopieren sowie bedrucken konnten und ein Drucker, der nur in einem Format drucken und per Bluetooth bedient werden musste. Letzterer war ein wenig eingestaubt, da die meisten der Räume, in denen Computer standen, über eigene Drucker verfügten.
So bediente Nobu einen der großen Drucker, legte ein Papier nach dem anderen auf die Scheibe und sah sich im Raum um. Nichts, das sie nicht vorher schon gesehen und genau angeschaut hatte. Nichts neues, keine Veränderungen in den letzten Tagen, die sie nicht hier gewesen war. Sie seufzte leise und legte ein Dokument in den Kopierer, das vielfach kopiert werden musste, was ihr ein wenig Zeit verschaffte, um sich noch einmal die Beine zu vertreten. Der Türkisschopf nahm einen kräftigen Schluck des Zitronentees zu sich, schritt zur Tür und stieß diese, wie gewohnt, mit dem Fuß auf. Etwas zu kräftig, wie sich herausstellte.
Die braunen Haare, die kleine Gestalt, sie kam ihr irgendwie bekannt vor, doch sie konnte sie so nicht einordnen. Die junge Frau blieb eine Weile dort stehen, verharrte in ihrer Bewegung und starrte das jüngere Mädchen an, während es in ihrem Gedächtnis ratterte. Wie Zahnräder, die ineinander griffen und immer schneller und schneller wurden. Dann ging ihr ein Licht auf!
„Lio-chan?“ Nun erkannte sie das bekannte Gesicht wieder. Oder doch nicht? Sie war sich nicht wirklich sicher und zupfte nervös an ihrem Hosenbund herum, denn es erschien ihr ein wenig peinlich, sollte sie sich irren und eine fremde Schülerin hier auf dem Flur so ansprechen. Sie befanden sich nicht auf der Straße, auf der Verwechslungen und solche Anreden offenbar keine Seltenheit waren. Ja selbst bei Umarmungen konnte es mal zu Verwechslungen kommen, die bei besonders engem Umschlingen auch mal zu Backpfeifen und Veilchen führen konnten. Hier waren sie jedoch nicht auf der Straße, hier waren keine anderen Menschen, die Schadenfreude empfanden, wenn sie eine Verwechslung beobachteten und sich heimlich darüber freuten, dass sie nicht die einzigen waren, denen so etwas passierte. Hier waren nur sie und das vermeintlich bekannte Mädchen. Nobu und die vermeintlich entfernte Cousine namens Lio.
Sie wollte den Kopf schütteln, um sich von diesen Gedanken wieder loszureißen. Verwechslungen kamen vor, selbst in solch einem Rahmen und wenn jemand Veilchen verteilte, dann war es vermutlich die hochgewachsene junge Hyaku, die mal wieder ihre eigene Stärke unterschätzte und eigentlich nur eine Wange streicheln wollte.
„Lio … Tachibana?“, ergänzte sie sich selbst, um ein wenig formeller zu werden und ihrem eigenen Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. War das ihr Nachname? Es war schon so lange her, dass sie dieses junge Gesicht gesehen hatte. Viele Jahre, da hatte sie sogar noch mit ihren Eltern in Deutschland gelebt und war zu Familienfeiern nach Japan eingeflogen, um dort die Ferien zu verbringen.
Eine Cousine? Oder eine Freundin?“ Sie war sich nicht einmal diesbezüglich sicher. Waren sie entfernte Verwandte oder kannten sich ihre Eltern nur sehr gut bzw. hatten sich gut gekannt? Sie hatten sich schließlich seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen und so vieles war in der Zwischenzeit passiert.
So bediente Nobu einen der großen Drucker, legte ein Papier nach dem anderen auf die Scheibe und sah sich im Raum um. Nichts, das sie nicht vorher schon gesehen und genau angeschaut hatte. Nichts neues, keine Veränderungen in den letzten Tagen, die sie nicht hier gewesen war. Sie seufzte leise und legte ein Dokument in den Kopierer, das vielfach kopiert werden musste, was ihr ein wenig Zeit verschaffte, um sich noch einmal die Beine zu vertreten. Der Türkisschopf nahm einen kräftigen Schluck des Zitronentees zu sich, schritt zur Tür und stieß diese, wie gewohnt, mit dem Fuß auf. Etwas zu kräftig, wie sich herausstellte.
Die braunen Haare, die kleine Gestalt, sie kam ihr irgendwie bekannt vor, doch sie konnte sie so nicht einordnen. Die junge Frau blieb eine Weile dort stehen, verharrte in ihrer Bewegung und starrte das jüngere Mädchen an, während es in ihrem Gedächtnis ratterte. Wie Zahnräder, die ineinander griffen und immer schneller und schneller wurden. Dann ging ihr ein Licht auf!
„Lio-chan?“ Nun erkannte sie das bekannte Gesicht wieder. Oder doch nicht? Sie war sich nicht wirklich sicher und zupfte nervös an ihrem Hosenbund herum, denn es erschien ihr ein wenig peinlich, sollte sie sich irren und eine fremde Schülerin hier auf dem Flur so ansprechen. Sie befanden sich nicht auf der Straße, auf der Verwechslungen und solche Anreden offenbar keine Seltenheit waren. Ja selbst bei Umarmungen konnte es mal zu Verwechslungen kommen, die bei besonders engem Umschlingen auch mal zu Backpfeifen und Veilchen führen konnten. Hier waren sie jedoch nicht auf der Straße, hier waren keine anderen Menschen, die Schadenfreude empfanden, wenn sie eine Verwechslung beobachteten und sich heimlich darüber freuten, dass sie nicht die einzigen waren, denen so etwas passierte. Hier waren nur sie und das vermeintlich bekannte Mädchen. Nobu und die vermeintlich entfernte Cousine namens Lio.
Sie wollte den Kopf schütteln, um sich von diesen Gedanken wieder loszureißen. Verwechslungen kamen vor, selbst in solch einem Rahmen und wenn jemand Veilchen verteilte, dann war es vermutlich die hochgewachsene junge Hyaku, die mal wieder ihre eigene Stärke unterschätzte und eigentlich nur eine Wange streicheln wollte.
„Lio … Tachibana?“, ergänzte sie sich selbst, um ein wenig formeller zu werden und ihrem eigenen Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. War das ihr Nachname? Es war schon so lange her, dass sie dieses junge Gesicht gesehen hatte. Viele Jahre, da hatte sie sogar noch mit ihren Eltern in Deutschland gelebt und war zu Familienfeiern nach Japan eingeflogen, um dort die Ferien zu verbringen.
Eine Cousine? Oder eine Freundin?“ Sie war sich nicht einmal diesbezüglich sicher. Waren sie entfernte Verwandte oder kannten sich ihre Eltern nur sehr gut bzw. hatten sich gut gekannt? Sie hatten sich schließlich seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen und so vieles war in der Zwischenzeit passiert.
Zuletzt von Nobu Hyaku am Di Dez 19, 2017 3:17 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Gast
Re: Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
E
s war eine Kurzschlussreaktion gewesen, leider nicht die Klügste... Wie immer reagierten ihre Gehirnzellen zu spät! Der Schmerz an ihrem Kopf pochte und Lio glaubte sogar für einen Augenblick Doppelbilder sehen zu können. Obwohl sie wusste, dass sich das verschwommene Bild, um die Türkishaarige handeln musste, war es ihr noch nicht möglich das Bild einzuordnen. Dafür nahm sie ihr Sichtfeld viel zu verschwommen wahr. Auch die Stimme der Gegenüber klang so fern, dass sie kaum ein Wort verstand. "Wa..." Sie schüttelte den Kopf noch einmal, um wieder ihre Sinne zu schärfen, die von dem Aufprall etwas außer Kontrolle geraten waren. Noch geradeso schaffte es die Braunhaarige auf ihren Beinen zu bleiben und fasste sich mit schmerzverzerrter Miene, an der Stirn. Es vergingen einige Minuten bis die 17-jährige sich wieder gerafft hatte. Ihre Vermutung hatte sich bestätigt, es war das Mädchen von damals, welches ihr den Ball vom geholt hatte! Zumindest erhoffte sie es sich innerlich. Ja, diese hatte tatsächlich trotz des Winters, den Ball runtergeholt, wo es keine Baumkronen gab, welches ihren Sturz hätte abfangen können! Sie beobachtete die Türkishaarige, etwas gesagt zu haben schien aber inzwischen etwas nervös an ihrer Kleidung rum zupfte. Lio überschwemmten plötzlich Schuldgefühle, bestimmt lag es daran, dass die Braunhaarige nicht auf die Worte der Frau reagiert haben musste. Es waren nur die Beiden im Flur, glücklicherweise! Sie konnte sich gutvorstellen, dass die anderen Los krakelt hätten, bei solch einem erbärmlichen Anblick, den sie eben gerade geliefert haben musste. Die Braunhaarige kniff ihre Augen zusammen, um sich nochmal anzustrengen. "Ihr Name... Ich habe ihren Namen nie erfragt... Dabei war sie meine Heldin an dem Tag gewesen." Sie jetzt danach zu nennen, wäre jetzt durchaus peinlich, denn ihre Befürchtung sie zu verwechseln war groß. Andererseits gab es kaum Leute, mit solch einem sonderbaren Aussehen. Sollte sie es versuchen? Sie kratzte sich an der Wange und grübelte... ABER SIE KONNTE DIE ARME DOCH AUCH NICHT SO RATLOS DA STEHEN LASSEN! Wie sehr sie sich in dem Moment wünschte, zu wissen, was sie eben gesagt hatte als ihr noch schummrig war. Nach der unangenehmen Stille, hörte sie Türkishaarige nun klar und deutlich die Worte aussprechen: „Lio … Tachibana?“"OH AH JA! Ja, die bin ich! Also bist du es wirklich, ich hab echt angst gehabt, dass ich dich verwechseln würde - AH!" Lio stoppte inmitten ihres Satzes. Was, wenn die Frau nur ihren Namen nannte, weil sie wieder etwas angestellt hatte, was sie hätte nicht machen sollen? Mitten im Satz brach sie ab und setzte einen anderen an: "Du bist - das Mädchen gewesen, dass mir damals den Ball vom Baum runtergeholt hatte? Oder...?"
Ob sie in einem Fettnäpfchen getreten ist?? Und doch hoffte sie innerlich, dass es sie war. Die Familie die jeden Weihnachten zu Besuch kam, waren alte Freunde ihrer Eltern. Sie kannten sich bereits seit der Grundschule aber seit den letzten 4 Feiern, hatte sie diese nicht mehr gesehen genauso wenig wie die Tochter von ihnen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine andere Person sein konnte konnte sie ebenfalls nicht außer Acht lassen. Zudem sie auch noch zusätzlich eine Angestellte in der Schule zu sein schien! Aufgrund der Tatsache rüstete sich Lio innerlich darauf vor gleich angefahren zu werden, dadurch dass sie sich trotz Unterrichtszeit nicht im Unterricht aufhielt. Dass sie raus geworfen wurde, konnte die Andere wohl schlecht wissen. Erneut kehrte, das unangenehme Schweigen zwischen den Beiden ein... "Das ist schlecht, sag was Lio!"
"Ich kann es erklären!", platzte es aus Lio vollkommen zusammenhangslos heraus, die dabei panisch ihre Hände sogar hoch nahm und abwinkte.
Zuletzt von Lio Tachibana am So Dez 31, 2017 6:01 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast
Re: Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
NobuHyaku
Der Stoß gegen die harte Tür musste nicht nur schmerzhaft, sondern auch heftig gewesen sein, wenn man das andere junge Mädchen so beobachtete. Minuten waren vergangen, ehe das Wort wieder erhoben wurde und sie eine Bestätigung ihrer Annahme bekam. Es war tatsächlich Lio, das kleine brünette Mädchen, das sie von Familienfeiern von vor Jahren kannte und auch schon vorher öfter mal zu Gesicht bekommen hatte. Als jene aussprach, woher sie sich genau kannten bzw. ein erinnerungswürdiges Ereignis in den Raum warf, kamen ihr die Erinnerung direkt hoch und sie war sich nun zu hundert Prozent sicher, die Tochter von ehemaligen Freunden ihrer Eltern vor sich zu haben. Und sie war sich sogar ziemlich sicher darüber, dass es sich um ehemalige Freunde handelte. Ihr Vater, neu verheiratet und mit neuer Familie, war in Deutschland und besuchte die Verwandtschaft und Bekannten in Japan nicht mehr. Während es Nobu so erging, dass sie weg von Deutschland wollte, erging es ihrem Vater ganz anders, der unbedingt fern von Japan bleiben wollte. Beide assoziierten jeweils etwas Negatives mit den Ländern und sie konnten untereinander sehr gut nachvollziehen, woran das lag.
In der Stille nickte sie nur leicht und rief sich das Ereignis von damals wieder in Gedanken. War es Herbst gewesen oder ein Wintertag? Jedenfalls hatte es keine Blätter mehr an den Bäumen gegeben, allerdings erinnerte sie sich auch nicht an Schnee oder eisige Kälte. Nicht verwunderlich, sie behielt das Wetter selten in Erinnerung, waren die Ereignisse doch sehr viel bedeutsamer. Nobu wusste noch sehr genau, dass sie zusammen mit wenigen anderen Kindern im Garten oder auf der Straße gespielt hatten. Mit einem oder mit mehreren Bällen? Das wusste sie nicht mehr. Sie wusste aber noch, dass Lio einen der Bälle in einen Baum geworfen hatte und dieser nicht mehr von alleine herunterkam. Es gab mehrere Bälle!, fiel es ihr ein. Einer der Älteren und auch sie hatten versucht, den Ball mit anderen Bällen herunterzuwerfen. Erfolglos. Als junges Mädchen hatte sie hingegen erfolgreich auf den Baum klettern und so den Ball wieder herunterbringen können. Sie war allerdings nicht die einzige, die sich getraut hatte, hinauf zu klettern, sie war allerdings die einzige, die es letztendlich getan hatte, um die anderen davon abzuhalten, womöglich herunterzustürzen. Zudem waren die Eltern der anderen Kinder strenger gewesen als ihre eigenen, die ihr viele Freiheiten erlaubten.
„Was?“, rutschte es ihr ein wenig strenger heraus als gewollt. Wieder völlig aus den Gedanken gerissen und gänzlich in der Gegenwart angekommen, beäugte sie die Jüngere etwas skeptisch. Was wollte sie erklären? Hatte sie etwas angestellt? Als sie sich flüchtig umsah, konnte sie nichts verdächtiges feststellen, zumal es gar nicht in ihrer Pflicht stand, Schüler und Schülerinnen in die Schranken zu weisen. Sie war schließlich keine Lehrerin, dafür auch viel zu jung.
Anstatt Lio in Verlegenheit zu bringen, denn offenbar war ihr die Situation noch unangenehmer als der Hyaku, sagte sie lieber wieder etwas und schob ihrem Was? schnell etwas nach: „Was für ein Zufall, dass wir uns ausgerechnet in der Schule wiedersehen.“ Sie legte eine Hand flach auf ihre Brust und lächelte. „Ich weiß nicht, unter welchem Namen ich dir früher bekannt war. Vermutlich als Nana.“ Schon früh hatte sie damit begonnen, sich bei anderen als Nana vorzustellen. Früher öfter als heute, selbst wenn sie mit ihren Eltern unterwegs war und diese sie als Nobu vorstellten und sie so riefen. Nachdem es oft zu mehr Verwirrungen gekommen war, als ohne diesen Spitznamen, stellte sie sich nun je nach Situation anders vor.
In der Stille nickte sie nur leicht und rief sich das Ereignis von damals wieder in Gedanken. War es Herbst gewesen oder ein Wintertag? Jedenfalls hatte es keine Blätter mehr an den Bäumen gegeben, allerdings erinnerte sie sich auch nicht an Schnee oder eisige Kälte. Nicht verwunderlich, sie behielt das Wetter selten in Erinnerung, waren die Ereignisse doch sehr viel bedeutsamer. Nobu wusste noch sehr genau, dass sie zusammen mit wenigen anderen Kindern im Garten oder auf der Straße gespielt hatten. Mit einem oder mit mehreren Bällen? Das wusste sie nicht mehr. Sie wusste aber noch, dass Lio einen der Bälle in einen Baum geworfen hatte und dieser nicht mehr von alleine herunterkam. Es gab mehrere Bälle!, fiel es ihr ein. Einer der Älteren und auch sie hatten versucht, den Ball mit anderen Bällen herunterzuwerfen. Erfolglos. Als junges Mädchen hatte sie hingegen erfolgreich auf den Baum klettern und so den Ball wieder herunterbringen können. Sie war allerdings nicht die einzige, die sich getraut hatte, hinauf zu klettern, sie war allerdings die einzige, die es letztendlich getan hatte, um die anderen davon abzuhalten, womöglich herunterzustürzen. Zudem waren die Eltern der anderen Kinder strenger gewesen als ihre eigenen, die ihr viele Freiheiten erlaubten.
„Was?“, rutschte es ihr ein wenig strenger heraus als gewollt. Wieder völlig aus den Gedanken gerissen und gänzlich in der Gegenwart angekommen, beäugte sie die Jüngere etwas skeptisch. Was wollte sie erklären? Hatte sie etwas angestellt? Als sie sich flüchtig umsah, konnte sie nichts verdächtiges feststellen, zumal es gar nicht in ihrer Pflicht stand, Schüler und Schülerinnen in die Schranken zu weisen. Sie war schließlich keine Lehrerin, dafür auch viel zu jung.
Anstatt Lio in Verlegenheit zu bringen, denn offenbar war ihr die Situation noch unangenehmer als der Hyaku, sagte sie lieber wieder etwas und schob ihrem Was? schnell etwas nach: „Was für ein Zufall, dass wir uns ausgerechnet in der Schule wiedersehen.“ Sie legte eine Hand flach auf ihre Brust und lächelte. „Ich weiß nicht, unter welchem Namen ich dir früher bekannt war. Vermutlich als Nana.“ Schon früh hatte sie damit begonnen, sich bei anderen als Nana vorzustellen. Früher öfter als heute, selbst wenn sie mit ihren Eltern unterwegs war und diese sie als Nobu vorstellten und sie so riefen. Nachdem es oft zu mehr Verwirrungen gekommen war, als ohne diesen Spitznamen, stellte sie sich nun je nach Situation anders vor.
Zuletzt von Nobu Hyaku am Di Dez 19, 2017 3:17 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Gast
Re: Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
L
io zuckte erschrocken zusammen, als das Wort "Was?" fiel. Es beinhaltete einen harschen Ton, der die 17-jährige eigentlich normalerweise dazu animiert hätte, sich eine rausche Ausrede einfallen zu lassen, um sich davon zu drücken. Etwas verängstigt schaute sie nun die Türkishaarige an, die eigentlich an sich nicht viel älter schien. Trotz allem besaß diese eine unglaublich autoritäre Ausstrahlung, die durchaus erstaunlich präsent war.Sicherlich gebrauchte diese nur ein Wort, um ihre Mitmenschen verstummen zu lassen. Doch nach einigen Sekunden, später verschwand die Anspannung zwischen den Beiden. Die Braunhaarige beobachtete, wie sich die Miene ihrer Gegenüber sanftere Züge annahm, wobei sie die Vermutung der 17-jähren bestätigte. Es war sie! Ihr fiel ein Stein vom Herzen bei der Offenbarung. Ein erleichtertes Lachen überkam sie, welches eine Mischung von Freude und Erleichterung beinhaltete. Das Empfinden froh zu sein jemanden wieder zusehen, denn man vor langer Zeit nicht mehr getroffen hatte. Ein unbeschreiblich seltsames aber zugleich schwer erfassbares Empfinden. Mit dem zuwachsenden Alter hatte Lio die Erfahrung machen müssen, dass es umso schwerer wurde Kontakte zu knüpfen als auch diese zu halten. Man entwickelte eine Art Blockade zwischen sich und seinen Mitmenschen, die einem davon abhielt jemanden an sich ran zulassen. Paradox, denn zugleich sehnte man sich nach dem Schmieden von engen Kontakten. Ob sie sich auch so wie damals verstehen würden trotz all der Jahre, die vergangen sind? Die Türkishaarige musste bestimmt eine Entwicklung durchzogen haben.Denn von dem Mädchen, welches sie damals kennen lernte, blieb außer dem sanften Lächeln nicht viel über. Was wohl geschehen war, dass das eins viel lachende und aufgeschlossene Kind, sich zu solch einer distanzierten Persönlichkeit entwickelt hatte. Eine gewisse Melancholie vernahm Lio aus dem Gesichtsausdruck der Anderen, weshalb dies ihr mehr Sorge bereitete. Sie war schlecht darin, ihre Emotionen zu verbergen, so wie viele es eigentlich von ihr erwarteten. "Nana! Stimmt, du hast dich damals mit den Namen vorgestellt. Aber ich konnte ihn mir ihn nie merken.", fiel der Braunhaarigen ein wobei der Älteren mit einem Lächeln nun entgegnete. Soweit sie sauch zurückdenken konnte, hatte Lio täglich vor jeder Weihnachtsfeier nachgefragt ob sie ebenfalls kommen würde. Sie hatten so viele Pläne geschmiedet so auch der Bau eines Baumhauses, welches sie leider nicht mit ihr gemeinsam bauen konnte. Genauso wie der Plan eines Tages, nach Deutschland zu kommen, um ihr einen Besuch abzustatten. So viele Wünsche und Ziele, die nie in Erfüllung gingen, weil der Kontaktabbruch viel zu plötzlich und erwartet gewesen war. Plötzlich hörte ihr Vater auf die andere Familie zu erwähnen, mit der er eins so eng befreundet war. Und die Feiern fanden trotzdem weiter statt obwohl diese Familie offensichtlich fehlte. Während die Eltern, weiter gemeinsam lachten, merkten die Kinder, dass etwas nicht mehr so wie früher war. Es gab so viele Fragen, die sie ihr am liebsten stellen wollte. Aber dieser Ort und dieser Moment, handelte sich nicht um die optimale Lokalität. "Es ist wirklich eine Ewigkeit her... Du Nudel! Wir haben uns alle gewundert, wo du steckst, weil du nicht in den Weihnachtsfeiern aufgekreuzt bist!", warf Lio ihr vor, die schmollend ihre Augen zu Boden senkte. Doch das schmollende Gesicht der 17-jährigen hielt nicht lange an. Wie konnte sie auch anders als zu lächeln, nach solch langer Zeit! "Ich habe dich sehr vermisst, weißt du das? Du musst mir erzählen, was passiert ist! Außerdem bin ich mir sicher, dass die Anderen sich auch freuen, wenn sie wissen, dass du hier bist!"
Zuletzt von Lio Tachibana am So Dez 31, 2017 6:03 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast
Re: Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
NobuHyaku
Genauso erleichtert wie Lio stimmte sie in deren Lachen mit ein und freute sich wirklich, ihr Gesicht wiederzusehen, auch wenn in der Zwischenzeit viel passiert war und der Kontakt zwischen ihnen sicherlich nicht mehr so sein würde wie früher. Sie waren schließlich keine Kinder mehr, Nobu noch nicht einmal mehr eine Jugendliche, sondern mittlerweile eine erwachsene und selbstständige Frau, die zwar nach wie vor durchaus kreativ war, aber einen Großteil ihrer kindlichen Fantasie verloren hatte. Das, was sie früher auf den Feiern an Plänen geschmiedet und an Spielen gespielt hatten, konnten sie heute nicht mehr unternehmen. Sie konnten es zwar gewiss, aber das Interesse daran war sicherlich auch von Seiten der Schülerin nicht mehr präsent. Die Verwaltungsfachangestellte hatte jedenfalls wenig Interesse daran, Baumhäuser oder Schlitten zu bauen, das fiel bei Weitem nicht mehr in ihren Interessensbereich.
Das Lachen verging der Türkishaarigen recht schnell wieder und sie verstummte, wurde ein wenig blass um die Nase. Flatsch. Man hörte es förmlich, wie die Jüngere der beiden in das Fettnäpfchen trat. Flatsch. Ganz laut, mit voller Wucht. Nicht nur hinein in ein kleines Fettnäpfchen, sondern in einen großen Fettteich, der nicht zu übersehen war. Aber wie sollte die Tachibana das auch wissen? Offenbar hatte ihr niemand davon erzählt, so blind musste sie für diesen riesigen Teich aus dickflüssigem Fett sein. Flatsch. Eigentlich war sie nicht nur hineingetreten, sie hatte sich mit ganzem Körper hinein geschmissen, eine Arschbombe vollzogen und hätte dafür volle zehn von zehn Punkten ergattern können, wären die Umstände nicht so tragisch gewesen.
„Du weißt es nicht.“, hauchte sie leise. Nobu hatte einen Kloß im Hals und schluckte laut hörbar. „Man hat es euch nicht erzählt.“, wurde ihr klar, als Lio auch noch von den anderen sprach. Jetzt wurde ihr nicht nur das klar, sondern auch, dass sie eine gute Entscheidung getroffen hatte, als sie beschloss, die Feiern nicht mehr aufzusuchen und sich bei den Bekannten nicht mehr zu melden. Zu groß wäre der Schmerz gewesen, wäre sie damit so früh nach dem Vorfall konfrontiert worden. Auch jetzt schmerzte es in der Brust und sie wusste kaum damit umzugehen. Sie war wohl doch noch nicht darüber hinweg, obschon sie genau das gedacht hatte, als sie nach Japan zog und dort ihre Ausbildung absolvierte.
Die Finger, die nach wie vor nervös an ihrem Hosenbund zupften, waren mittlerweile kalt und schweißig geworden. So blass wie ihr Gesicht, das nun noch den Rest seiner Farbe verloren hatte. Ihre großen, gelben Augen starrten Lio mit einer gewissen Leere an.
Am liebsten hätte sie zugeschlagen, am liebsten hätte sie das Mädchen, das völlig unschuldig in das große Fettmeer gefallen war, verprügelt. Ein blaues Auge und eine gebrochene Nase würde ihr keine Befriedigung verschaffen, sie hätte prügeln können, bis sich der blutige Klumpen Fleisch nicht mehr rührte und keine quälenden Schreie mehr von sich geben konnte. Doch sie tat es nicht. Stattdessen starrte sie Lio aus glasigen, leeren Augen an.
Das Lachen verging der Türkishaarigen recht schnell wieder und sie verstummte, wurde ein wenig blass um die Nase. Flatsch. Man hörte es förmlich, wie die Jüngere der beiden in das Fettnäpfchen trat. Flatsch. Ganz laut, mit voller Wucht. Nicht nur hinein in ein kleines Fettnäpfchen, sondern in einen großen Fettteich, der nicht zu übersehen war. Aber wie sollte die Tachibana das auch wissen? Offenbar hatte ihr niemand davon erzählt, so blind musste sie für diesen riesigen Teich aus dickflüssigem Fett sein. Flatsch. Eigentlich war sie nicht nur hineingetreten, sie hatte sich mit ganzem Körper hinein geschmissen, eine Arschbombe vollzogen und hätte dafür volle zehn von zehn Punkten ergattern können, wären die Umstände nicht so tragisch gewesen.
„Du weißt es nicht.“, hauchte sie leise. Nobu hatte einen Kloß im Hals und schluckte laut hörbar. „Man hat es euch nicht erzählt.“, wurde ihr klar, als Lio auch noch von den anderen sprach. Jetzt wurde ihr nicht nur das klar, sondern auch, dass sie eine gute Entscheidung getroffen hatte, als sie beschloss, die Feiern nicht mehr aufzusuchen und sich bei den Bekannten nicht mehr zu melden. Zu groß wäre der Schmerz gewesen, wäre sie damit so früh nach dem Vorfall konfrontiert worden. Auch jetzt schmerzte es in der Brust und sie wusste kaum damit umzugehen. Sie war wohl doch noch nicht darüber hinweg, obschon sie genau das gedacht hatte, als sie nach Japan zog und dort ihre Ausbildung absolvierte.
Die Finger, die nach wie vor nervös an ihrem Hosenbund zupften, waren mittlerweile kalt und schweißig geworden. So blass wie ihr Gesicht, das nun noch den Rest seiner Farbe verloren hatte. Ihre großen, gelben Augen starrten Lio mit einer gewissen Leere an.
Am liebsten hätte sie zugeschlagen, am liebsten hätte sie das Mädchen, das völlig unschuldig in das große Fettmeer gefallen war, verprügelt. Ein blaues Auge und eine gebrochene Nase würde ihr keine Befriedigung verschaffen, sie hätte prügeln können, bis sich der blutige Klumpen Fleisch nicht mehr rührte und keine quälenden Schreie mehr von sich geben konnte. Doch sie tat es nicht. Stattdessen starrte sie Lio aus glasigen, leeren Augen an.
Zuletzt von Nobu Hyaku am Di Dez 19, 2017 3:17 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Gast
Re: Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
D
ie 17-jährige merkte wie das Lächeln schlagartig von den Lippen ihrer Gegenüber erlosch und ihre Mimik innere Leere wiederspiegelte. Erneut legte die befremdliche Unruhe sich wie ein kalter Schleier über sie. Offensichtlich hatte Lio ihr weh getan, welches der Braunhaarigen zu spät bewusst wurde. Wie häufig schaffte sie es die Gedanken auszublenden, die ihr nur Trauer und Schrecken bereiteten. Gerade dadurch schaffte sie es sich vor Schaden zu schützen. Doch dies führte dazu, dass sie wohl möglich andere verletzen konnte, ohne dass sie dies selbst von sich vernahm. Eine Eigenschaft, die sie von sich verabscheute. Es war egoistisch und dumm zur selben Zeit. So verloren und traurig, wirkte die Ältere gegenüber ihr. Dass sie es ihr vorwarf, war verständlich. Anstatt ihr zu helfen, trat sie ihr stattdessen auf die Füße. Wie konnte sie dies wieder gut machen? Lio fühlte sich Ohnmächtig in solchen Situationen. Einfach darauf loszureden ohne dabei nachzudenken... Konnte manchmal ein Fluch sein. Und gerade jetzt, wollte sie sich am liebsten ohrfeigen oder sich die Kugel geben. Auch wenn die Türkishaarige dies nur in einem flüsternden Ton aussprach: „Du weißt es nicht.“ Vernahm Lio etwas wie ein Vorwurf aus der Tonlage. Sie wollte sich entschuldigen, ihr erklären dass sie nachgehakt hatte! Sich sorgen gemacht hatte, weshalb sie nicht kam... Und keiner der Erwachsenen sie aufklären wollte. Doch selbst wenn, würde es sich nur wie eine billige Ausrede anhören, dessen Gefahr bestünde, sie noch mehr zu verletzen. Unbehagen breitete sich in ihrem Inneren aus und sie merkte, wie ihr Magen sich verdrehte. Ihre Augen sanken zu Boden, der Gedanke, dass sie ihrer Gegenüber unbewusst Schaden zugefügt hatte, erdrückte sie, brachte sie beinahe aus der Fassung. Ein unerträglicher Druck, der sie zu Boden rammen wollte, sie zerschmettern wollte. Sie daran erinnerte, dass sie es nicht wert war. "Tut mir Leid... Ich wollte dir nicht vor dem Kopf stoßen." Die 17-jährige spielte dabei nervös mit den Händen rum und schaute die Andere besorgt an. Sie machte sich selbst Vorwürfe, für die jetzige Situation und wollte am liebsten einfach sich in Luft auflösen. Aber andererseits... Konnte sie es nicht einfach so belassen. Das Schlimmste, was man jemand anderen antun konnte, war es jemanden in der Ahnungslosigkeit nach einem Missverständnis zu lassen. Dies hatte sie bereits am eigenem Leibe erfahren, nachdem sie mit ihrer Familie in einer anderen Stadt gezogen war und ihren Kindheitsfreund eine lange Zeit im Unwissenden ließ, wieso sie ihn eine Faust verpasst hatte nach ihrem geständnis. Zwar hatte es sich zwischen den beiden geklärt, doch es blieb ungeklärt, welche Antwort er ihr gegeben hätte zu der Zeit zurück, trotz dessen dass sie Freunde verblieben. Um jeden Preis, wollte sie dies verhindern, dass es auch zwischen ihnen so ausging. Lio hatte als Mensch in der Hinsicht versagt, doch zumindest dass sie eine solche Geschichte verhindern konnte. Sie konnte nur Vermutungen aufstellen, was Nana durchgemacht haben musste, dass eine solch drastische Veränderung hervorgerufen hatte. Doch ein stand fest, sie war einsam... Lio hätte zu der Zeit für sie da sein müssen. Und der Gedanke, dass sie es nicht konnte, nagte schwer an ihr. Sie fasste sich all ihren Mut zusammen, schloss ihre Augen während sie einen tiefen Zug nahm, um danach wieder auszuatmen. Sie blickte erneut auf mit einem matten Lächeln. "Ist es okay, für dich?" und hielt ihr die Hand hin. Sie wollte es versuchen nochmal ein Neustart anzufangen, dass es nicht mehr so wie früher werden konnte, war ihr durchaus bewusst. Doch es war nichts unmöglich! Und dies hatte ihr Nana, damals gezeigt... Mutig zu sein. "Wenn du Feierabend hast, lass uns essen gehen und in Ruhe reden.", schlug sie vor. Es war unklar ob die Andere den Vorschlag annehmen würde oder nicht. Doch wenn man die Chance nicht ergriff, wusste sie, dass sie Nana eventuell nie wiedersehen konnte. Sie wollte, dass Nana die Wahrheit erfuhr und ihr einen Ort geben, wo sie sich wohl fühlen konnte. Zugleich war Lio auf das Schlimmste gefasst, da alles hätte passieren können. Obwohl Missverständnisse sehr gängig waren, konnte sie diese nicht ausstehen...Zuletzt von Lio Tachibana am So Dez 31, 2017 6:03 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast
Re: Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
NobuHyaku
Die Tränen konnte sie noch zurückhaltend, als sie der anderen ein leichtes und etwas verquältes Lächeln schenkte. Lio sollte sich gewiss nicht schlecht fühlen, sie hatte ja keine Ahnung und offenbar hatte es ihr niemand erzählt. Schuld waren auch nicht die Eltern, die es verheimlichten, eher beschützten sie ihre Tochter davor, solch eine Geschichte zu erfahren. Vermutlich hatten sie nicht damit gerechnet, dass sich Nobu und Lio noch einmal wiedersahen, vor allem nicht schon nach so kurzer Zeit. Aber die Hyaku hatte auch niemandem davon erzählt, dass sie wieder nach Japan zog, alte Kontakte wurden nicht wieder hergestellt und sie wollte sich hier etwas ganz neues aufbauen.
„Das ist nicht deine Schuld, du konntest es nicht wissen.“ Die Stimme war zittrig, leise, ihr ging die Spucke aus und ein fetter Kloß machte sich in ihrem Hals breit, den sie herunterzuschlucken versuchte. Am liebsten wäre sie gegangen, hätte die Tür des Kopierraumes hinter sich verschlossen, auf den Boden in eine Ecke gesetzt, die Arme um ihre langen Beine geschlungen und geweint. Doch das wollte sie nicht, sie wollte ihren Gefühlen keinen freien Lauf lassen und sie wollte ihre alte Bekanntschaft auch sicher nicht hier stehen lassen, ohne ihr zu erzählen, was vorgefallen war oder ihr Angebot anzunehmen, es ihr bei einem Essen zu berichten.
Irritiert von Lios entgegen gestreckter Hand, musste sie auflachen. Vermutlich war es nicht beabsichtigt, sie auf diese Art und Weise aufzumuntern und wieder in die Gegenwart zu holen, raus aus den Gedanken an die Vergangenheit. Vermutlich wusste die Brünette gar nicht, warum Nobu lachen musste und was genau sie an dieser Situation so aufzuheitern schien. Schließlich ergriff sie die Hand der anderen und wischte sich mit der anderen eine Träne aus dem Augenwinkel, damit diese bloß nicht über ihre mittlerweile wieder leicht rosig gewordene Wange lief.
„Ganz die Lio.“, meinte sie lachend. „Du hast ein Talent dafür, jemanden aufzumuntern, ohne es zu wissen oder zu wollen.“ Sie konnte nicht sagen, ob das schon früher der Fall gewesen war, sie erinnerte sich nicht sonderlich gut daran und selber gab es selten eine Situation, in der sie aufgemuntert werden musste. Sie wusste allerdings noch genau, dass das junge Mädchen ein bisschen unbeholfen wirkte, wenn es um soziale Interaktion ging. Etwas, mit dem Nobu stets Probleme hatte, sie konnte die Geduld nicht aufbringen. Diesmal jedoch half es ihr, brachte sie zum Lachen und löste die Anspannung, die zuvor noch da gewesen war.
„Essen klingt nach einer guten Idee.“, gab sie ihr zu verstehen und nickte dabei lächelnd.
„Treffen wir uns nach Schulschluss vor dem Gebäude oder direkt in einem Café oder Restaurant?“
„Das ist nicht deine Schuld, du konntest es nicht wissen.“ Die Stimme war zittrig, leise, ihr ging die Spucke aus und ein fetter Kloß machte sich in ihrem Hals breit, den sie herunterzuschlucken versuchte. Am liebsten wäre sie gegangen, hätte die Tür des Kopierraumes hinter sich verschlossen, auf den Boden in eine Ecke gesetzt, die Arme um ihre langen Beine geschlungen und geweint. Doch das wollte sie nicht, sie wollte ihren Gefühlen keinen freien Lauf lassen und sie wollte ihre alte Bekanntschaft auch sicher nicht hier stehen lassen, ohne ihr zu erzählen, was vorgefallen war oder ihr Angebot anzunehmen, es ihr bei einem Essen zu berichten.
Irritiert von Lios entgegen gestreckter Hand, musste sie auflachen. Vermutlich war es nicht beabsichtigt, sie auf diese Art und Weise aufzumuntern und wieder in die Gegenwart zu holen, raus aus den Gedanken an die Vergangenheit. Vermutlich wusste die Brünette gar nicht, warum Nobu lachen musste und was genau sie an dieser Situation so aufzuheitern schien. Schließlich ergriff sie die Hand der anderen und wischte sich mit der anderen eine Träne aus dem Augenwinkel, damit diese bloß nicht über ihre mittlerweile wieder leicht rosig gewordene Wange lief.
„Ganz die Lio.“, meinte sie lachend. „Du hast ein Talent dafür, jemanden aufzumuntern, ohne es zu wissen oder zu wollen.“ Sie konnte nicht sagen, ob das schon früher der Fall gewesen war, sie erinnerte sich nicht sonderlich gut daran und selber gab es selten eine Situation, in der sie aufgemuntert werden musste. Sie wusste allerdings noch genau, dass das junge Mädchen ein bisschen unbeholfen wirkte, wenn es um soziale Interaktion ging. Etwas, mit dem Nobu stets Probleme hatte, sie konnte die Geduld nicht aufbringen. Diesmal jedoch half es ihr, brachte sie zum Lachen und löste die Anspannung, die zuvor noch da gewesen war.
„Essen klingt nach einer guten Idee.“, gab sie ihr zu verstehen und nickte dabei lächelnd.
„Treffen wir uns nach Schulschluss vor dem Gebäude oder direkt in einem Café oder Restaurant?“
Zuletzt von Nobu Hyaku am Di Dez 19, 2017 3:17 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Gast
Re: Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
L
ass es Lio das Herz brach sie in solch einen Zustand zu sehen, stimmte die 17-jährige sehr traurig. Sie wollte sie wieder zum lächeln bringen, aber die Hilflosigkeit auch die Nachfrage wie sie es anstellen sollte, nachdem sie die Andere so derartig verletzt hatte... Nein, sie würde es nicht schaffen, weshalb sie nur noch die jetzige Situation aufklären konnte. Es war eine durchaus seltsame Geste, auch wenn Lio sie am liebsten umarmt hätte, konnte sie dies unmöglich machen, weil sie ihr somit eventuell viel zu nahe treten würde mit der Gebärde. Als Nana dann lachte, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Obwohl... Lio dies nicht wirklich beabsichtigt eingeplant hatte, sie mit der Haltung zum lachen zu bringen. Erst jetzt registrierte die Braunhaarige, dass es eine seltsame Geste war und es ziemlich fragwürdig für ihrer Gegenüber wirken musste. Doch dies spielte jetzt keine Rolle mehr denn schließlich lächelte Nana. Welches ihr mehr als alles andere bedeutete in diesem Moment.Ganz verlegen kratzte sich dann die Braunhaarige im Hinterkopf bei den lieben Worten von Nana. "Danke, aber ich freue mich wirklich dich wiederzusehen und ich habe dich sehr vermisst.", versicherte ihr Lio, die Nanas Hand mit ihrer zweiten Hand nun nahm und diese auf und ab wippte, wie aus Kindertagen. "Dann machen wir es so. Du suchst aus, was wir dann essen. Kaffee plus Essen in Kombination, würde ich dann sagen. Ich kenne eine Menge an guten Orten!", schlug Lio vor, wobei sie die Türkishaarige mit leuchtenden Augen ansah. Sie konnte ihre Vorfreude kaum unterbinden genauso wenig wie ihre Aufregung, dass sie was zusammen unternahmen. Es gab vieles zu erzählen, besonders von Nana's Seite aus. Lio wollte die Zeit aufholen, die sie gemeinsam nicht verbringen konnte, durch deren unglücklichen Umstände. Sie tauschten Kontaktdaten aus. Dieses mal ging Lio sicher, dass sie für Nana da sein wollte! Mit dem Entschluss, konnte sie es kaum erwarten, sich die Freundschaft zwischen ihnen beiden aufzubauen. Sie wollte gerade etwas sagen, als plötzlich ein Schrei über den Flur schallte: "TACHIBANA!" Lio schreckte zusammen und schaute etwas panisch in Richtung Stimme. Sie konnte nicht lange verweilen. Patschte Nana schnell auf die Schulter: "Ich schreib dir ne Nachricht wo wir uns treffen! Wir sehen uns nachher."
Kurz darauf floh Lio zur anderen Seite des Flurs und rannte mit Eile die Treppen hoch. Viel zu riskant, war es für sie gewesen, der Stimme aus der Ferne nochmal nachzugehen. Da es gut sein konnte, dass es sich um ihren Klassenlehrer handelte. Peinlich, dass sie sich ausgerechnet in einem solchen Moment trafen. Doch dies gehörte auch zu dem derweil Geschehen, in Lios Leben. Nicht dass Nana von ihr dachte, dass sie sich um eine Rebellierende Schülerin handelte, die darauf bedacht war, die Regeln zu verstoßen. Um Gotteswillen bloß nicht, sich selbst in dieser Rolle vorzustellen, schaffte Lio nicht! Dafür war sie zu unscheinbar und auch Friedfertig. Mit einem Schnaufen, flüchtete sie aufs Dach und nahm sich dann Zeit Nana eine Nachricht zu verfassen: "Wir sehen uns nachher vor dem Schultor, ich muss aber erst mal Klassendienst machen, weshalb ich 15 Minuten länger braucht :>"
Zuletzt von Lio Tachibana am So Dez 31, 2017 6:08 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast
Re: Papierkrieg # Oberschule # 17.04. # Lio & Nobu
NobuHyaku
Etwas verwundert darüber, dass Lio so streng gerufen wurde, verabschiedete sie sich von dem bekannten Gesicht. Sie blieb noch eine Weile stehen und sah dem jungen Mädchen nach, das in die andere Richtung flitzte und so dem Lehrer zu entgehen. Hatte sie etwas verbrochen? Oder hatte sie etwas holen sollen und zu viel Zeit damit verbracht, weshalb man sie vermisste? Sie tippte auf die erste Möglichkeit, auch wenn Nobu schlecht sagen konnte, wie sich Lio die ganzen Jahre über entwickelt hatte. Die Stimme der schreienden Lehrkraft klang zu mahnend und streng, als dass die Tachibana nur ein wenig getrödelt hatte. Dass diese auch noch in eine andere Richtung flüchtete, bestätigte ihre Vermutung.
Kurze Zeit, nachdem das brünette Mädchen verschwunden war, tauchte der Suchende auf. Ein verärgertes Gesicht, das sich umsah und die junge Angestellte bemerkte, direkt auf sie zuging und etwas verschnauft fragte: „Haben Sie-“, er stockte. Der kleinere Mann, etwas korpulent mit schwarzen, zurückgegelten Haaren und einer unauffälligen Brille musterte sie eingehend. Er musste sie für eine Schülerin halten, die ihre Schuluniform nicht trug, denn jung genug sah sie sicherlich aus. Er schien ihr ein wenig zwiegespalten, sagte er schließlich nichts zu ihrem Outfit – wenn sie genauer drüber nachdachte, dann konnte man sie aufgrund ihres Anzuges eindeutig als Angestellte erkennen. Die wenigsten Schülerinnen würden, selbst wenn sie eine Hose trugen, eine Stoffhose mit weißer Bluse in ihrer Freizeit tragen und den Kopierraum betreten bzw. verlassen. Sie hatten dort schlichtweg nichts zu suchen und es gab dort nichts, das es wert gewesen wäre, diesen Raum aufzusuchen.
„Haben Sie hier eine Schülerin vorbeilaufen sehen? Etwa so hoch“, er hob die Hand, um die Größe von Lio zu verbildlichen, verfehlte diese jedoch um einige Zentimeter. „Braune Haare, 17 Jahre?“ Die Türkishaarige schüttelte den Kopf etwas verdutzt, als würde er Märchen erzählen. „Hm“, machte der Mann, schnaufte und ging den Flur weiter entlang, wohl in der Hoffnung, Lio Tachibana in einen der Räume oder hinter den Schließfächern zu finden.
Nobu schüttelte lediglich den Kopf, als er verschwunden war und begab sich wieder in den Kopierraum. Mittlerweile war auch eine Nachricht von Lio eingegangen, die sie rasch las. Anstatt darauf zu antworten, verstaute sie ihr Smartphone wieder und widmete sich ihren Aufgaben. Kopieren, Drucken, Kopieren, Drucken …
Die Schulklingel läutete und gab den Schulschluss bekannt. Nobu hatte schon eine Stunde vorher Feierabend gehabt und die Zeit damit verbracht, Aufgaben zu erledigen, die sie am nächsten Tag nicht mehr zu erledigen hatte, so dass sie sich hier und da Zeit lassen konnte. Sie hatte versucht, sich das Essen zu verkneifen, um nicht mit vollem Magen mit Lio essen zu gehen und stattdessen viel von ihrem Tee getrunken. So viel, dass sie jetzt, wo die Klingel ertönte, wieder zur Toilette musste. Wenn Lio um diese Zeit Schluss hatte, dann hatte sie ohnehin noch etwa eine Viertelstunde, um sie dann beim Schultor anzutreffen.
Zehn Minuten nach Schulschluss fand sie sich, so wie viele Schülerinnen und Schüler am Schultor ein und wartete. Auch andere warteten aufeinander, so dass sie in kleinen Gruppen oder Paaren den Nachhauseweg antreten konnten. Einige unterhielten sich, andere verabredeten sich für später und manche gingen auch alleine ihres Weges. Normalerweise bekam Nobu von diesem Spektakel nichts mit, sie verließ die Verwaltung früher und ging alleine durch die Straßen, die lediglich von jüngeren Kindern durchquert wurden. Heute wusste sie, dass es ganz gut war, das alles nicht mitzubekommen, es recht voll, laut und sie fühlte sich zwischen all den fremden Jugendlichen fehl am Platz.
Noch drei Minuten, bemerkte sie bei einem Blick auf die große Uhr am Schulgebäude. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Lio sogar noch ein wenig länger brauchte, als angesagt. Wenn sie den Klassendienst 15 Minuten lang machen musste, würde sie noch wenige Minuten brauchen, um zum Treffpunkt zu gelangen.
Kurze Zeit, nachdem das brünette Mädchen verschwunden war, tauchte der Suchende auf. Ein verärgertes Gesicht, das sich umsah und die junge Angestellte bemerkte, direkt auf sie zuging und etwas verschnauft fragte: „Haben Sie-“, er stockte. Der kleinere Mann, etwas korpulent mit schwarzen, zurückgegelten Haaren und einer unauffälligen Brille musterte sie eingehend. Er musste sie für eine Schülerin halten, die ihre Schuluniform nicht trug, denn jung genug sah sie sicherlich aus. Er schien ihr ein wenig zwiegespalten, sagte er schließlich nichts zu ihrem Outfit – wenn sie genauer drüber nachdachte, dann konnte man sie aufgrund ihres Anzuges eindeutig als Angestellte erkennen. Die wenigsten Schülerinnen würden, selbst wenn sie eine Hose trugen, eine Stoffhose mit weißer Bluse in ihrer Freizeit tragen und den Kopierraum betreten bzw. verlassen. Sie hatten dort schlichtweg nichts zu suchen und es gab dort nichts, das es wert gewesen wäre, diesen Raum aufzusuchen.
„Haben Sie hier eine Schülerin vorbeilaufen sehen? Etwa so hoch“, er hob die Hand, um die Größe von Lio zu verbildlichen, verfehlte diese jedoch um einige Zentimeter. „Braune Haare, 17 Jahre?“ Die Türkishaarige schüttelte den Kopf etwas verdutzt, als würde er Märchen erzählen. „Hm“, machte der Mann, schnaufte und ging den Flur weiter entlang, wohl in der Hoffnung, Lio Tachibana in einen der Räume oder hinter den Schließfächern zu finden.
Nobu schüttelte lediglich den Kopf, als er verschwunden war und begab sich wieder in den Kopierraum. Mittlerweile war auch eine Nachricht von Lio eingegangen, die sie rasch las. Anstatt darauf zu antworten, verstaute sie ihr Smartphone wieder und widmete sich ihren Aufgaben. Kopieren, Drucken, Kopieren, Drucken …
Die Schulklingel läutete und gab den Schulschluss bekannt. Nobu hatte schon eine Stunde vorher Feierabend gehabt und die Zeit damit verbracht, Aufgaben zu erledigen, die sie am nächsten Tag nicht mehr zu erledigen hatte, so dass sie sich hier und da Zeit lassen konnte. Sie hatte versucht, sich das Essen zu verkneifen, um nicht mit vollem Magen mit Lio essen zu gehen und stattdessen viel von ihrem Tee getrunken. So viel, dass sie jetzt, wo die Klingel ertönte, wieder zur Toilette musste. Wenn Lio um diese Zeit Schluss hatte, dann hatte sie ohnehin noch etwa eine Viertelstunde, um sie dann beim Schultor anzutreffen.
Zehn Minuten nach Schulschluss fand sie sich, so wie viele Schülerinnen und Schüler am Schultor ein und wartete. Auch andere warteten aufeinander, so dass sie in kleinen Gruppen oder Paaren den Nachhauseweg antreten konnten. Einige unterhielten sich, andere verabredeten sich für später und manche gingen auch alleine ihres Weges. Normalerweise bekam Nobu von diesem Spektakel nichts mit, sie verließ die Verwaltung früher und ging alleine durch die Straßen, die lediglich von jüngeren Kindern durchquert wurden. Heute wusste sie, dass es ganz gut war, das alles nicht mitzubekommen, es recht voll, laut und sie fühlte sich zwischen all den fremden Jugendlichen fehl am Platz.
Noch drei Minuten, bemerkte sie bei einem Blick auf die große Uhr am Schulgebäude. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Lio sogar noch ein wenig länger brauchte, als angesagt. Wenn sie den Klassendienst 15 Minuten lang machen musste, würde sie noch wenige Minuten brauchen, um zum Treffpunkt zu gelangen.
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